...da denkt man, man kennt das Wort PECH

Wer uns kennt weiss, dass wir fuer Missgeschicke geboren sind - alleine aus diesem Grund war dieser Zusammenschluss fuer ein halbes Jahr etwas gefaehrlich. Die Sorge staendig im Hinterkopf gehalten wurden wir gestern durch die Geschichte eines Mitstudenten eines Besseren belehrt. Unter Betrachtung dieser Tatsachen nun, fragen wir uns bereits ob wir nicht doch verdaechtig viel Glueck haben?

Der besagte, junge Herr heisst Anders - bereits ein etwas gefaehrlicher Name wenn man in so aus dem Deutschen betrachtet. Da er jedoch aus Norwegen ist, sahen die Eltern darin wohl keine groessere Gefahr. Er schien auch bis zum Antritt seines Auslandssemesters relativ verschont geblieben zu sein, doch mit Italien sollte sich das aendern...
Damit er auch gut vorbereitet nach Italien kommt, hat er seine Reise bereits ein Monat frueher begonnen, um im wunderschoenen Siena einen Sprachkurs zu machen. Dort natuerlich fuer die kurze Zeit nur in einer Studentenunterkunft wohnend musst der junge Wikinger seine Waesche im Waschsalon waschen. Um dort nicht Stunden mit Nichtstun zu verbringen, unternahm er kurz was und kam bald zurueck um seine Waesche in den Trockner zu geben.....denkste, da hat ihm doch wer die gesamte Waesche gestohlen. Ich mein, ist ja auch ziemlich naheliegend, mit alter Waesche laesst sich ja auch so wahnsinnig viel Geld machen.
Dem aber nicht genug, denn nachdem er kurz danach sein Handy auf einem Sitz vergessen hatte und nach etwa 3 Meter wieder umgekehrt ist war auch dieses weg - ganz schoen flott die Italiener.
Um die Sorgen hinter sich zu lassen und die Einstellung zu Italien wieder zu bessern wurde ein Kurzurlaub nach Korsika unternommen. Seine arme Freundin, die er von seiner Pechstraehne bestimmt informiert, sie jedoch nicht davor gewarnt hat, hat den Tripp im eigenen Auto natuerlich bedenkenlos mitgemacht... und schon war's auch um ihr Glueck geschen. Das Auto in Korsika abgestellt, um etwas Schoenes zu unternehmen und sofort wurde die Windschutzscheibe eingeschlagen, ihre Handtasche, sein GPS und alles was so im Auto war, geklaut.
Aber damit war es noch nicht genug, die Italiener hatten ihn das Land wohl noch nicht genug zu respektieren gelehrt....Die Kroenung kommt vom Staate selbst....

typisch italienisch

Naja, wie das halt so mit Einbruechen ablaeuft, man muss alles sorgfaeltig und ordentlich dokumentieren, die Schadensrechnung erst selbst bezahlen, aber wenn man Glueck hat und nicht in Italien versichert ist, bekommt man es ja nach vorweisen der Rechnung auch wieder rueckerstattet.
Also, alles behoben, endlich in Turin angekommen, die Rechnung im Auto saeuberlich verstaut, um sie auch ja nicht bei der naechsten Rueckfahrt in die Heimat zu vergessen und letztendlich nach langer Suche auch endlich in die Wohnung eingezogen gibt es ja doch noch Hoffnung fuer den Studenten sein Auslandssemester zu geniessen. Die 2. Nacht in der eigenen Wohnung, ach, da goennt man sich doch was - "da schau ich mir doch lieber 'mal an, was sich im Rest der Welt so tut". Kaum in die "la Stampa" (italienische Zeitungshandlung) eingetreten kommt bereits von der freundlichen Besitzerin ein mitleidiges "mi dispiace" auf die 3 Bewohner der WG zu. "Es tut mir so leid wegen ihrem Auto" war der vollstaendige Inhalt...beide Autobesitzer voller Panik zu den Autos gestuermt: das 1. Auto ist in Ordnung, ok, muss wohl das 2. sein.....Ach wie aergerlich, da steht unser lieber Anders wohl ungluecklicherweise im Parkverbot, da er in dem Bereich geparkt hat, wo nur die Polizei parken darf - € 35,- phu, das ist auch mehr als bei uns zuhause. Aber gut, nach all dem Pech kann man das verkraften....doch da bewegt sich sein Blick ploetzlich in Richtung Rueckseite des Autos und es wird zu erkennen, dass es diesmal die Heckscheibe des Autos getroffen hat - wieder eingeschlagen. Gibt's denn das, 2 Mal in so kurzer Zeit? Nein, das gab es nicht. Die Beamten der Polizei kamen sofort heraus, um alles zu erklaeren. Es war eine Bombenwarnung rausgegangen...da dachten sich unsere schlauen, italienischen Freunde:"Haun wir 'mal ueberall drauf und schaun wo sie losgeht." Diese norwegischen Terroristen auch immer....Es wurden nicht vielleicht irgendwelche Gebaeude evakuiert, niemand kam in Hochsicherheitsausruestung, um eine eventuell vorhandene Bombe zu entschaerfen, nichts von wegen vorsichtigem Versuch das Ganze zu retten.
Das Auto war deshalb verdaechtig, weil es auslaendisch war und direkt vor der Polizei parkte - eigentlich genau so wie das deutsche Auto auch, aber das stand halt nicht im Parkverbot. Er darf jetzt also die Scheibe reparieren lassen, um etwa € 600,-, darf dazu noch € 35,- bezahlen und jetzt kommt's noch 'mal dicker:
Es wurden alle Papiere aus dem Auto herausgenommen und leider wissen die Beamten jetzt nicht mehr wo sie sie hingetan haben. Wie immer, hatte unser lieber Anders aber Glueck, denn er hatte weder Fuehrerschein, Autopapiere oder Sonstiges im Auto....richtig....ausser der Rechnung fuer die Reparatur der Windschutzscheibe!
Ja, ja, das muss sich alles regeln lassen, denken wir da....das denk ich mir auch, aber nicht in Italien und nicht mit den vorhandenen Italienischkenntnissen.

Tja, die Worte unserer italienischen Freunde zu dieser Geschichte:"Herzlich Willkommen in Italien!"

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jan, 12:44

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